Dear Diary… on the watch: 23.-28.04.2021

23. April

Spree (R: Eugene Kotlyarenko, 2020) 6/10

Rideshare Fahrer Kurt (Joe Keery) würde alles dafür tun, um sich die Aufmerksamkeit der Online Community zu sichern. Also installiert er in seinem Auto Webcams und inszeniert sich als Serienmörder, mit seinen Fahrgästen als unfreiwillige Nebendarsteller…

SHIVERS Film Festival 2021 Online. I guess, there had to be at least one Social Media Serial Killer movie.

Die ersten 45 Minuten sind wirklich gut, der Film fängt gut ein authentisches Bild des Losers Kurt ein, der verzweifelt um die Aufmerksamkeit der Internet-Gemeinde buhlt, aber eben nicht bekommt. Bis er dann durchdreht freilich (ja, das Fahrgäste vergiften ist noch keine Eskalation, die kommt noch), einen kleines, aber weit erfolgreiches Influencer-Arschloch, den er früher mal gebabysittet hat, erschlägt, seinen Account kapert und mit jedem neuen Blutbad und einigen Zufallsbegegnungen (z.B. eine japanische Influencerin, die auf dem DJ-Gig seines peinlichen Vaters, gespielt von David Arquette, in einem Stripclub auftaucht und auf Spritztour mit ihm einen Polizisten erschießt und sich eine Verfolgungsjagd mit der Ordnungsmacht liefert) eine immer größere, sensationsgeile Zuschauerschaft anzieht. Da verselbstständigt sich der Film ein wenig, was zwar durchaus passend ist, aber halt auch immer unglaubwürdiger. Und am Ende versenkt er sich dann noch halb selbst, da es quasi das Gesehene, das alles konsequent über die verschiedenen Kameras aufgezeichnet wurde, als Zusammenschnitt eines Fans darstellt. Und hier stellt sich dann die Frage, warum der Film uns dann doch einige der Bluttaten vorenthält, die einfach mal ausgeblendet werden. Das nagt rückblickend doch noch ein wenig an dem dennoch recht positiven Bild, das der Film abgibt.

Crazy World (R: Nbwana I.G.G., 2014) ∞/10

„After a commando’s daughter is kidnapped by the Tiger Mafia, he goes insane and starts a quest to stop the kidnappings with the father of another kidnapped child …“

SHIVERS Film Festival 2021 Online. Wakaliwood-Kracher ahead!

Das war mal wirklich der Wahnsinn in Tüten, ich hab noch nie etwas vergleichbares gesehen. Die Action ist hilarious, vollgepackt mit den billigsten Digital-Effekten, die man sich vorstellen kann, und während des Films werden humorvolle, selbstgedrehte Anti-Piraterie-Spots eingeblendet und auch mal Werbung für die anderen Filme des Studios gemacht. Wirklich toll, wir haben so viel gelacht wie schon lange nicht mehr.

Gangster Cop (R: Yukio Noda, 1970) 7/10

„An undercover cop befriends a yakuza underling who through his contacts helps him infiltrate two rival Yakuza gangs. He pits the two rival gangs against each other in hopes that they will cross each other out …“

Chiba-Mania 2021 geht weiter. Start der Yakuza Deka-Reihe.

Eigentlich eine recht gewöhnliche „Undercover-Cop freundet sich mit Gangster an“-Story, die aber vollgepackt ist mit Wendungen für drei Filme. Außerdem wird Chibas Gegenüber von Ryôhei Uchida gespielt, zudem bekommen sie ausreichend Gelegenheit, um sich im Duell zu messen. Für Frohsinn und schnittige Action ist gesorgt. Vielleicht kein essentieller Chiba, aber ein durchaus unterhaltsamer.

24. April

The Old Ways (R: Christopher Alender, 2020) 7,5/10

Die Journalistin Cristina (Brigitte Kali Canales) reist zwecks Nachforschungen über Hexerei und meditative Heilkunde in ihre mexikanische Heimat. Dort wird sie gekidnappt und eingesperrt. Die Leute glauben, dass sie von einem Dämonen besessen ist und wollen an ihr einen Exorzismus vollziehen…

SHIVERS Film Festival 2021 Online. Exorzismus-Horror.

Sehr stylish, sehr spannend. Als mangerade denkt, dass der Film vielleicht doch zu lang für seine doch schon recht ausgelutschte Prämisse ist (inkl. Drogensucht-Anspielungen), die man hier halt nur in den mexikanischen Dschungel zu einer Hexe verlegt hat, vollzieht er eine ziemlich coole Wendung. Schon ein recht geiles Ding.

The Long Walk (R: Mattie Do, 2019) 8/10

SF-Mystery-Thriller aus Laos. Alter Mann kann über Geister in die Vergangenheit gelangen und versucht dort, eigene Fehlentscheidungen auszumerzen. Natürlich tritt dies eine Kette sich nachträglich auswirkender Ereignisse los…

SHIVERS Film Festival 2021 Online.

Sehr cool fand ich hier, wie man die SF-Elemente eingewoben hat. Der Film spielt in einem kleinen Ort auf dem Land, in dem die Zeit stehen geblieben scheint, doch wenn Menschen sich plötzlich ihre Internet-Navigation auf die Hand projezieren und über so etwas wie Google-Glasses nebenbei am Surfen sind, kommt das schon geil. Die Geschichte bewegt sich nur langsam vorwärts, geradezu mit meditativer Ruhe. Die Wendung ist schön eingebracht, selbst wenn plötzlich alles scheinbar schlimmer wird, verliert sich der Film nicht in Hektik, sondern bleibt seinem Tempo treu. Eines der Highlights des hochklassigen Festival-Programms.

Höllenhunde bellen zum Gebet (R: Antonio Margheriti, 1976) 7/10

Der amerikanische Auftragsmörder Peter Marciani (Yul Brynner) befindet sich eigentlich im Ruhestand. Doch als sich ihm die Gelegenheit bietet, mit den Mördern seine Bruders abzurechnen, nimmt er einen letzten Job an. Er fliegt nach Italien, wo sich ihm der Kleinkriminelle Angelo (Massimo Ranieri) als Helfershelfer anbietet. Natürlich bleibt seine Ankunft auch dem örtlichen Verbrechensbekämpfer (Martin Balsam) nicht verborgen. Doch gänzlich unbeeindruckt beginnt Marciani damit, die Reihen seiner Gegner auszudünnen…

Endlich angekommen, die neueste Ausgabe der filmArt Polizieschi Edition. Yul Brynner in seinem letzten Film, dazu noch Massimo Ranieri aus ACTION WINNERS, Martin Balsam, der umtriebige Sal Borghese und die bezaubernde Barbara Bouchet.

Der ist gut, hat aber mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Zum einen hat Margheriti den Film eher amerikanisch angelegt, ähnlich De Martino mit IM DUTZEND BILLIGER oder FEUERSTOSS. Yul Brynner bringt natürlich seine Gravitas gut ein, allerdings verbindet ihn keine Chemie mit der zuckersüßen Bouchet; sowieso ist die Love Story nicht sehr glaubwürdig und wird von ein paar eher peinlichen Dialogen torpediert. Auch komisch ist, dass der eigentliche Bezugspunkt für den Zuschauer natürlich Massimo Ranieri als Angelo ist, dem aber, dem Starring geschuldet, viel weniger Screentime als Brynner eingeräumt wird. Das bringt die Dramaturgie zwischendrin dann auch immer wieder mal ins Stocken, vor allem, weil Marcianis Drama reichlich dünn daherkommt. Aber insgesamt gesehen ein recht spannender Krimi/Thriller mit einigen guten Action-Szenen.

Live Hard (R: Yuen Cheung-Yan, 1989) 6/10

„Terroristen haben erfahren, dass ein geheimes Treffen stattfindet, zu dem ein hoher Diplomat aus den USA anreisen soll. Um ihre Macht zu demonstrieren, will die Terror-Organisation zuschlagen… Die Regierung, die sich ihrer großen Verantwortung bewußt ist, bildet zum Schutz der Diplomaten eine Spezialeinheit (S.T.U.) aus den besten und geschicktesten Kämpfern. Als dann die internationale Terrorgruppe zuschlägt, kommt es zu einer beispiellosen Auseinandersetzung mit der S.T.U. In gnadenlosen, tödlichen Kämpfen versuchen sie ihre Gegner zu schlagen und einen Sieg der nackten Gewalt zu verhindern …“

Kurios: Die deutsche Export-Fassung enbehrt gut 15 Minuten Handlung, bietet aber z.T. andere und blutigere Fights als die HK-Fassung. Leider bisher nur auf VHS erschienen. Man merkt, dass einiges an Handlung flöten gegangen ist, denn vieles ist einfach gar nicht mehr nachvollziehbar, gerade was die von Lau Ching Wan geführte Spezialeinheit betrifft. Die Kämpfe sind hart, schnell und blutig. Langweilig wird es nicht.

25. April

Shogun’s Ninja (R: Norifumi Suzuki, 1980) 7/10

Als kleiner Junge musste Takamura Momochi (Hiroyuki Sanada) ansehen, wie sein Vater hinterhältig von General Shogen (Sonny Chiba) ermordet wurde. 20 Jahre später kehrt er aus dem chinesischen Exil zurück, um Rache zu nehmen…

Chiba-Mania 2021. Außerdem ein früher Film des jungen Hioryuki Sanada, der heute in Hollywood Hauptrollen u.a. in den kommenden MORTAL KOMBAT und ARMY OF THE DEAD bekleidet.

Längere Ausführungen zum Film: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltung.de/2021/04/26/shoguns-ninja-1980/

Ninja Wars (R: Kôsei Saitô, 1983) 6,5/10

Nach einer Weissagung soll derjenige zum Herrscher aufsteigen, der die Gunst der schönen Ukyodayo (Noriko Watanabe) erringt. Fortan macht Lord Danjo (Akira Nakao) der Frau den Hof, ganz zum Missfallen seines Verbündeten Shinzaemon (Sonny Chiba). Doch sie gehört zum Harem des Shogun Miyoshi (Noboru Matsuhashi), weswegen er die Dienste des bösen Magiers Koji (Mikio Narita) und der Dämonin Isaribi (Jun Miho) in Anspruch. Für einen Liebestrank braucht er die Essenz der Frau, und zu diesem Zweck entführen sie ihre Zwillingsschwester Kagaribi, die eine Schülerin des Ninja Jorito (Hiroyuki Sanada) ist. Wenig später findet Jorito seine Schülerin sterbend im Wald. Er schwört, ihren Tod zu rächen, die Schwestern zu befreien und den Plan Danjos zu vereiteln. Doch er muss dafür zuerst am Riesen Kongobo (Strong Kongo) und den fünf mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Devil Monks vorbei…

Chiba-Mania 2021.

Wieder hat hier eigentlich Hiroyuki Sanada das Starring inne, während Chiba, dieses Mal zumindest nicht der Böse, sich über den Großteil des Films rar macht. Dieser Jidai-geki hat einen netten Fantasy-Einschlag, aber leider vglw. wenig Action. Und es gibt schwülstigen J-Pop, der die Love Story untermalt.

26. April

Nightmare City (R: Umberto Lenzi, 1980) 7,5/10

Der Journalist Miller (Hugo Stiglitz) muss am Flughafen miterleben, wie die missgestalteten Überlebenden eines Zwischenfalls in einem Atomforschungszentrum über Sanitäter und Sicherheitskräfte herfallen. Doch seine Berichterstattung wird jäh durch Intervention von General Murchison (Mel Ferrer) unterbrochen. Als die aggressiven Strahlenopfer die Stadt überrennen, zieht ihnen eine tödliche, radioaktive Wolke hinterher. Miller macht sich auf zum Krankenhaus, wo seine Frau Anna (Laura Trotter) arbeitet, um mit ihr die Stadt, die nun nicht mehr zu retten scheint, zu verlassen…

Kein Zombiefilm, sondern Strahlenopfer, die auf Rampage gehen. Lenzi hielt den ja für relevant und wichtig, was vielleicht ein wenig zu viel des Guten ist. Aber es ist ein schöner Exploitationfilm über den Fall der menschlichen Zivilisation durch selbst erschaffene Waffen, inklusive einiger schöner Spannungs- und Gore-Szenen, unterlegt von toller Musik von Stelvio Cipriani.

Weitere Ausführungen zum Film: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltung.de/2021/04/27/grossangriff-der-zombies-1980/

Astaron – Brut des Schreckens (R: Luigi Cozzi, 1980) 6/10

Ein scheinbar führerloses Schiff läuft im New Yorker Hafen ein. Als Polizist Aris (Marino Masé) es mit dem Quarantäne-Experten inspiziert, entdecken sie die grausam zugerichteten Leichen der Besatzung. In den Holzkisten im Frachtraum lagern komische grüne Eier, die aufplatzen und diejenigen, mit denen ihr Inhalt in Kontakt kommt, wortwörtlich zum Zerbersten bringt. Zusammen mit der Militär-Biologin Holmes (Louise Marleau) kommt er einer großen, außerirdischen Verschwörung auf die Spur. Hilfe erhoffen sie sich jetzt vom Astronauten Hubbard (Ian McCulloch), der nach einer Mars-Expedition für verrückt erklärt worden war…

Außerirdische, aufplatzende Bäuche und Schleim – Luigi Cozzi ging bei seinem ALIEN-Ripoff in die Vollen und packt gleich nochmal Krimi und Verschwörungsthriller dazu (was aber leider zu einigen Längen im Mittelteil führt). Aber ansonsten ein großer Spaß, just plain fun!

27. April

Absurd (R: Joe D`Amato, 1981) 6,5/10

Ein mutmaßlicher Einbrecher, der Grieche Mikos (George Eastman) bleibt an den Stahlspitzen des Zauns der Bennetts hängen und geht beinahe seiner Eingeweide verlustig. Er wird ins Krankenhaus gebracht und operiert. Kurz darauf liest Polizist Engleman (Charles Borromel) einen Priester (Edmund Purdom) auf, während Mikos aus dem Krankenhaus flieht und zum Haus der Bennetts zurückkehrt…

Böser 131er mit einem fiesen Eastman und einige derben Gore- und Splatter-F/X. Kein guter Film, aber zwischenzeitlich recht spannend.

Die Rückkehr der Zombies (Andrea Bianchi, 1981) 7/10

Ein Archäologe befreit auf seinem Anwesen aus Versehen vermodernde Zombies aus einer Krypta. Just an diesem Wochenende erwartete der alte Knilch einige Freunde und Verwandte, die sich in seiner Villa breit machen, aber schon bald feststellen müssen, dass sie von blutrünstigen Zombies eingekesselt sind…

Zünftiger Zombie-Schlonz mit explodierenden Gipsköpfen, herausgerissenen Eingeweiden und Peter Bark als muttergeilem Sohnemann. Splatter-Trash der Güteklasse Andrea Bianchi.

Weitere Ausführungen zum Film: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltung.de/2021/04/28/die-rueckkehr-der-zombies-1981/

28. April

Die Hölle der lebenden Toten (R: Bruno Mattei, 1980) 7,5/10

Weitere Ausführungen zum Film: https://der-genrefilm-blog.geisterhaltung.de/2021/04/29/die-hoelle-der-lebenden-toten-1980/

Angel’s Höllenkommando (R: Kenneth Hartford, 1986) 5,5/10

Lustiger Boobs’n’Bullets, der sich selbst nicht sehr ernst nimmt. Allerdings könnte die Gagdichte höher sein, mehr Action und mehr Titten wären auch schön gewesen.

Mehr ab heute Abend auf Badmovies.de

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