Angespielt: Alien Breed Trilogie

Ich habe bereits vor mehr als 30 Jahren gerne das originale ALIEN BREED (1991) von Team 17 auf dem Amiga 500 gespielt. Dies war, wie schon zuvor Segas ALIEN SYNDROME (1987) stark von James Camerons ALIENS – DIE RÜCKKEHR (1986) beeinflusst. Man ballert sich durch die Decks des von Aliens verseuchten Raumschiffs, sammelt Geld, Munition und Keycards, kauft neue Waffen, versiegelt Schotts. Und als ob das nicht schon aufregend genug wäre, läuft auch noch die Zeit gegen einen, da die Decks zwecks endgültiger Entseuchung in die Luft gesprengt werden sollen. Auch den damals dritten Teil der Reihe, ALIEN BREED – TOWER ASSAULT (1994), habe ich am Ende meiner Amiga-Zeit noch mitgenommen. Hier war es eine Bodenstation, die von Aliens überrannt wurde. Es war dem Spieler nun möglich, verschiedene Routen, zwischen den Levels zu nehmen.

Folglich war das Team 17 Bundle, das vor ein paar Jahren auf Humble Bundle erschien, für mich ein Pflichtkauf, enthielt es doch alle drei Teile des Reboots.

Alien Breed: Impact (Team 17, 2010)

Bei einer Mission in den Tiefen des Alls crasht das Raumschiff Leopold beim Austritt aus dem Hyperspace in ein riesiges, scheinbar verlassenes Geisterschiff. Dadurch wird der Antrieb der Leopold beschädigt, sie hängt fest. Ingenieur Theodore J. Conrad macht sich auf den Weg, um den Antrieb wieder in Gang zu setzen.

Die Story von ALIEN BREED ist sicherlich Nebensache, wird aber recht oldschool in schwarz-weißen Comic-Bildern zwischen den Leveln erzählt.

Ziel ist es, den Aufzug zum nächsten Deck zu erreichen. Meist geht man von A nach B, wobei dann immer mal wieder der Weg versperrt ist, weswegen man nach C muss, um an einen Terminal dafür zu sorgen, dass Energie weitergeleitet wird, die Belüftung giftige Gase abzieht oder einem Feuer den Sauerstoff entzieht. Waffentechnisch gibt es die Standardpistole mit unendlich Munition, das Maschinengewehr, die Schrotflinte, den Flammenwerfer, die Laserwumme und die Superwumme. Bis auf erstere können alle anderen Waffen in Punkto Feuerrate, Ladegeschwindigkeit und Feuerkraft aufgewertet werden. Es gibt zwei Arten von Granaten (die sich relativ beschissen werfen lassen), Medi-Packs, eine verstärkte Rüstung und ein automatisches Geschütz, das an bestimmten Stellen im Level montiert werden kann. Eine gute Idee ist die frei über die Schultertasten justierbare Kamera, durch die man immer die beste Sicht auf die Dinge hat, selbst in verwinkelten, dunklen Gängen.

Es gibt nur wenige verschiedene Gegnertypen, von kleinen an die Facehugger aus ALIEN angelehnten Krabbelviechern bis größeren Geviehs, von denen eines schießen und ein anderes sich für kurze Zeit unverwundbar machen kann. Die Monster brechen aus dem Boden oder der Wand. Das Spielprinzip erschöpft sich darin, von A nach B zu laufen, wo dann der Weg versperrt ist, weswegen man nach C muss, um bei B weiterzukommen. Nur an wenigen Stellen kann man hinter sprengbaren Wänden und in schwer zugänglichen Bereichen Geheimnisse und Munition entdecken. ALIEN BREED: IMPACT ist im Endeffekt eher belangloses Rumgelaufe und Geballer, das aufgrund von gutem Level-Design und ordentlicher Atmosphäre jedoch eine Menge Spaß macht.

Spieldauer: ca. 5 Stunden
Ich habe es tatsächlich innerhalb von einer Woche durchgespielt. Wer auf isometrisches Alien-Geballer steht, ist hier gut aufgehoben.

Alien Breed 2: Assault (Team 17, 2010)

Der zweite Teil setzt genau am ersten an. Kein Wunder, bilden die drei Spiele ein großes, ganzes Spiel, das quasi in Episoden dargereicht wird. Während es ersten Teil nur einen einzigen Endboss gab, läuft einem hier der erste schon nach knapp einer halben Stunde über den Weg, was zu begrüßen ist, da es Abwechslung gibt. Allerdings gibt es eine ganze Handvoll von Verschlimmbesserungen zu beklagen: Wegmarkierungen nehmen den Spieler etwas sehr an der Hand; musste man im ersten Teil sich noch per Karte selbst seinen Weg suchen, kann man ihn hier gar nicht verfehlen, da quasi alle fünf Meter eine Markierung gesetzt wird. Außerdem ist es nun nicht mehr möglich, jederzeit die Kamera zu justieren, in vielen Abschnitten ist sie fest voreingestellt, was auf Kosten der Übersicht geht. Ansonsten hat sich spieltechnisch nicht viel geändert, nur dass einem die Level noch weit schlauchiger vorkommen. Es gibt auch keine Geheimnisse mehr zu entdecken.

Spieldauer: ca. 6,8 Stunden

Auch den zweiten Teil habe ich relativ zügig durchgespielt.

Alien Breed 3: Descent (Team 17, 2010)

Der dritte Teil ist nun ein einziges langgezogenes Finale, es erscheint in weiten Teilen wie ein einziger, langer Schlauchlevel. Das Zielen wird von Steigungen erschwert, da man oftmals die Gegner nicht trifft, obwohl man genau in ihre Richtung zielt. Es gibt noch mehr Passagen, in denen die Kamera aus unerfindlichen Gründen nicht frei justierbar ist. Außerdem haben die Entwickler auf Teufel komm‘ raus versucht, spielerisch ein wenig mehr Abwechslung reinzubringen. Aber sowas kann man eben nicht erzwingen. Ein abschreckendes Beispiel dafür ist ein Level, bei dem man sich an der Außenseite des Raumschiffs bewegt. Es ist ein schlauchiger, sehr kurzer Level, der sich optisch nur dadurch von den anderen unterscheidet, dass extrem nah herangezoomt wird; und natürlich lässt sich auch hier die Kamera nicht justieren, weswegen man oftmals nicht sieht, wohin man geht. Spieltechnisch suggeriert ein Sauerstoff-Pegel ein Zeitlimit, das so großzügig bemessen ist, dass es kaum auffällt. Es ist wirklich schade, dass das neue ALIEN BREED von Episode zu Episode rein spielerisch scheinbar durchgehend nachlässt. Ich tue mich, hingegen zu den beiden ersten Episoden, auch schwer damit, das hier durchzuspielen. Dafür ist mir irgendwie meine knapp bemessene Zeit zu schade.

Spieldauer: 1,75 Stunden
Werde ich es weiterspielen? Mein innerer Monk treibt mich alle paar Wochen dazu, mich wenigstens von einem Speicherpunkt zum nächsten zu bewegen. Aber in dem Tempo bin ich bis zum Ende des Jahres noch nicht damit durch.

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