100 Horrorfilme bis Halloween: Maciste gegen die Hexenjäger

Die Italiener haben von Ende der 50er bis Anfang der 60er so einige Sandalenklopper auf die Menschheit losgelassen. Ob Herakles, Herkules, Germanicus oder eben Maciste – sie alle sorgten dafür, dass amerikanische Bodybuilder am Stiefel eine Zweitkarriere machen konnten. Und da die klassische Variante dieser mythischen Geschichten auch irgendwann mal langweilig wurden, mixte man das historische, das fantastische dann auch mal mit dem horriblen.

MACISTE GEGEN DIE HEXENJÄGER (Riccardo Freda, 1962)

1550 wird die Hexe Martha in Schottland an einem Baum gehenkt und verflucht ihren Richter und seine Nachfahren. 100 Jahre später kehrt der Graf, eben einer jener Nachfahre, mit seiner Braut auf sein Schloss genau dorthin zurück. Die Einwohner sehen in ihr aber die Hexe und wollen sie lynchen. Im letzten Moment kann Maciste sie vorerst vor dem mörderischen Zorn des Mobs retten. Doch um die Hexe zu besiegen, muss Maciste durch einen Schlund unter dem Baum in die Hölle hinabsteigen…

Dieses Sandalen-Spektakel vom ägyptisch-stämmigen Regisseur Riccardo Freda (DAS SCHRECKLICHE GEHEIMNIS DES DR. HICHCOCK) lässt den geneigten Betrachter erst einmal ungläubig staunen. Statt dem Griechenland der Antike und der angehängten Mythologie scheinen wir uns in einem frühen Witchploitation-Film wiederzufinden. Das inszeniert Freda dann auch gar nicht schlecht. Nach der Erhängung der Hexe Martha im Vorspann startet der Film mit einer hystorischen, rothaarigen Frau, die sich an demselben Baum erhängen will, aber von einer aufgebrachten Menge abgehalten wird. Das ist mal was anderes, denn normalerweise ist das ja anders herum. Danach hetzt eine Wirtin die Bewohner des Ortes gegen die neue Gräfin auf. Wir sind dann schon fast eine halbe Stunde im Film, wenn Kirk Morris als Maciste, von wo-auch-immer (wahrscheinlich aus der Vergangenheit und aus Griechenland), herbeigeritten kommt, um seine Muskel spielen zu lassen und die junge Braut zu retten. Der Trip in die Hölle beginnt verheißungsvoll, fährt sich irgendwann aber ein wenig fest, wenn Freda immer häufiger Material aus den beiden vorangegangenen Filmen des Muskelmannes einfügt. Insgesamt ein doch recht kurioser Film. der allerdings Fans des Genres anfangs bewusst vor den Kopf stößt, aber auch Hexenfans mit eben seinem Helden und den Abstieg in die Hölle (der dann auch eher weniger horribel ausfällt) abschrecken könnte. Wer darüber hinwegsehen kann, wird aber seine Spaß mit MACISTE GEGEN DIE HEXENJÄGER haben!

OFDB 5.58/10 | IMDb 5.0/10 | Wikipedia | Badmovies

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