Dear Diary…on the watch 04.-13.10.17

Jetzt hab ich das Filmtagebuch doch ein bisschen sehr schleifen lassen, deswegen jetzt ein wirklich langes Update…

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DIE FRAU IN SCHWARZ mit Daniel Radcliffe, den meisten wohl in seiner Rolle als Zauberlehrling Harry Potter bekannt, gehört zu der neuen Generation von Hammer-Filmen.

Der verwitwete Anwalt Arthur Kipps reist in eine kleine englische Ortschaft, um dort einen Nachlass aufzulösen, zu dem ein altes Haus gehört. Vor Ort will man ihn scheinbar möglichst schnell wieder loswerden, doch Arthur will seine Aufgabe gewissenhaft erledigen und übernachtet in dem abgelegenen Anwesen. Und dort geschehen des Nachts unheimliche Dinge…

Von dem war ich positiv überrascht, der Film erweist sich als herrlich altmodischer Grusler im schnieken, dunklen Gothic-Look. Radcliffe meistert dabei seine vielschichtige Rolle sehr souverän. Wer die alten Hammer-Filme mochte, kann auch mit diesem hier kaum etwas falsch machen. 7,5/10

Als altbacken, aber nicht altmodisch gebiert sich I, FRANKENSTEIN. Aaron Eckhardt ist in seiner Rolle als unsterbliches und seelenloses, weil künstlich erschaffenes Geschöpf, das von einer Gruppe Gargoyles, die dem Bösen auf der Welt Einhalt gebietet, aufgegriffen wird, wahrlich nicht zu beneiden. Dämon Naberius ist scharf auf Frankensteins Aufzeichnung zur Herstellung solcher untoter Monstrositäten, um aus ihnen eine Armee zu schaffen, mit der er sich die Welt Untertan machen kann. Doch seine unwissende Gehilfin, die Wissenschaftlerin Dr. Wade, schlägt sich auf seine Seite…
Anstatt Horror setzt der Film von Stuart Beattie auf schnelle, effektheischerische Action, die zu allem Übel auch stets nächtens abgeht, wodurch man auch nicht wirklich etwas davon hat. Die Story ist einfallslos, anstatt einer Dramaturgie reiht man einfach ein Action-Set-Piece ans nächste. Das hindert einen wenigstens am wegschnarchen, durchgehend unterhalten vermag es einen aber dennoch nicht. Den Antagonisten Naberius spielt der Brite Bill Nighy, der sich ja auch schon als Obervampir in den ersten UNDERWORLD verirrte, den Love Interest Dr. Wade gibt die süße Australierin Yvonne Strahovski, die auch schon u.a. als Hannah McKay in DEXTER und an der Seite von Kiefer Sutherland in 24 – LIVE ANOTHER DAY zu sehen war. Schrott. 3,5/10

Donald Pleasance war immer ein eher unheimlicher Geselle. In DAS LABOR DES GRAUENS macht er als Prof. Nolter einen auf Mad Scientist; der Genforscher unterrichtet hauptberuflich an der Uni, in seiner Freizeit züchtet er Hybriden aus Flora und Fauna. Hinter den Kulissen einer Freakshow überträgt er dann die Ergebnisse seiner Forschung auf den Menschen. Als eine seiner Studentinnen verschwindet, forschen ihre Studienkollegen nach und kommen hinter sein grausames Geheimnis…

Ein billiger Brit-Schocker aus den 70ern, die Makeup-F/X waren schon damals nicht gut, weswegen man die Ergebnisse von Nolters Kreuzungen immer nur kurz und meist halb-verdeckt zu Gesicht (höhö) bekommt. Ausführlich bekommt der Zuschauer eine ganze Reihe körperlich kleinwüchsiger oder sonstwie deformierter Menschen zu Gesicht, die sich dann aber hier als die Guten entpuppen. Kein guter Film, aber halbwegs unterhaltsam. 6/10

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Freddie Francis‘ HAUS DES GRAUENS ist weniger ein Haunted House Streifen, sondern vielmehr ein Psycho-Thriller. Kurz bevor die Geschwister Simon und Eleanor Ashby ihr Erbe antreten sollen, taucht ihr totgeglaubter Bruder Anthony, der vor Jahren Selbstmord begangen haben soll, wieder auf. Gerade Simon, der alkoholkrank und verschuldet ist, argwöhnt damit und zweifelt die Identität Anthonys, der sich auffallend um die labile Eleanor bemüht, die Simon lieber heute als morgen im Irrenhaus sehen würde. Ihm zur Seite steht Tante Harriet, die auch keinen Hehl daraus macht, dass sie Anthony nicht glaubt. Und tatsächlich spielt der vermeintliche Rückkehrer ein abgekartetes Spiel, doch auch Harriet und Simon verbindet ein düsteres Geheimnis…

Ein sehr spannender Film aus dem Hause Hammer, der, auch wenn an einigen Stellen leicht vorhersehbar, einige hübsche Haken schlägt, und so bis zum Ende fesselt. Wie entfesselt spielt dabei einmal mehr ein junger Oliver Reed als ungestümer, von Depressionen zerfressener Alkoholiker Simon auf. 8/10

Als nächsten Hammer gab es mit DIE AUSGEKOCHTEN einen weiteren Psycho-Thriller aus der Feder von Jimmy Sangster. Der Maler Geoff verlässt während der Frankreich-Reise seine reiche Frau und strandet in einem kleinen Kaff. Dort bändelt er mit der Wirtin Annette an, deren Mann Georges in der Klapse sitzt, weil er den Vergewaltiger seiner Tochter Eve mit einem Schneidbrenner ermordete. Annette kann das neue Glück nicht wirklich genießen, und so bittet sie Georges, sie ziehen zu lassen. Der stellt eine Bedingung: sie und Geoff sollen ihm bei der Flucht helfen, da er demnächst in den normalen Vollzug verlegt werden soll. Sie willigen ein, und es scheint alles glatt zu laufen; sie bringen Georges nach Marseille, wo der sich verabschiedet. Doch im Kofferraum ihres Autos befindet sich plötzlich eine Leiche, und mit der Zeit scheint es so, dass sich Georges mitnichten auf Nimmerwiedersehen aus dem Staub gemacht hat…

Der Psycho-Thriller schielt schwer in die Richtung von Clouzots Meisterwerk DIE TEUFLISCHEN von 1955. Aber immer wenn man denkt, dass man hinter die Plotte gestiegen ist, zaubert Sangster einen doppelten Twist aus dem Hut, so dass der Film bis zum Ende undurchsichtig und spannend bleibt. 7/10

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Bei CHUCKY 2+3 ist die gleichnamige Mörderpuppe wieder hinter Andy her, um durch ihn wieder in einen menschlichen Körper zu gelangen. Im zweiten Teil befindet sich der gerade in den Mühlen der staatlichen Kinderfürsorge, da seine Mutter nach den Geschehnissen des ersten Teils in einer Nervenheilanstalt verweilt. Er kommt zu einer Pflegefamilie. Chucky macht ihn hier ausfindig und treibt wieder sein tödliches Spiel. Doch Pflegeschwester Kristen steht Andy bei. Im dritten ist Andy schon ein Teenager und tritt in einer Militärschule an. Chucky taucht natürlich auch dort auf, und dezimiert die Reihen der jungen Kadetten. Die Franchise wurde hier mit jedem Teil ein bisschen schlechter, auch wenn beide noch ohne Kopfzerbrechen konsumierbar sind, auch wegen der guten Animation von Chucky; je 6/10

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Letzten Samstag war dann wieder Filmsession mit Holger, dieses Mal auch wieder nur zwei Filme. Mir deucht, wir werden langsam alt…

Jack Hills DIE BRONX-KATZEN setzt ganz auf Exploitation, sprich viel Sleaze und Gewalt. Lace, die Anführerin der weiblichen Untergruppe der Gang Dagger Debs, ist bei einer Auseinandersetzung sehr von der furchtlosen Maggie angetan, was ihrer rechten Hand, der einäugigen Patch, sauer aufstößt. Also versucht sie Lace davon zu überzeugen, dass Maggie nicht nur an ihrem Thron sägt, sondern sich auch an ihren Lover Dominic, den Anführer der Gang, ranschmeißt. Und als Maggies Ansehen innerhalb der Gang immer weiter steigt, nutzt sie den Krieg mit der rivalisierenden Gang mit dem bisexuellen Crabs, um reinen Tisch zu machen…

Hier hat man alles, was ein unterhaltsamer Exploiter braucht: schmuddelige Ghetto-Atmosphäre, harte Mädchen und harte Kerle, Sex, Gewalt, Drogen und eine deutsche Synchro, die mal wieder zum Schießen ist. 7,5/10

DIE RACHE DES UNGEHEUERS 3D vereint mit Jack Arnold und John Agar zwei meiner Lieblinge aus dem B-Film der 50er-Jahre, kann aber mit seinem Vorgänger nicht wirklich Schritt halten.

Wissenschaftler stöbern den totgeglaubten Kiemenmenschen am Amazonas auf, betäuben das Vieh und schaffen es in einen Wasserpark in Florida, wo es ausgestellt und studiert werden soll. Den ersten Teil davon übernimmt Professor Ferguson mit seiner Kollegin Helen Dobson. Doch das Monster kann sich befreien und der hübschen Helen bemächtigen…

Die Story ist nicht sehr einfallsreich und es wundert schon etwas, wie leicht das Amphibienwesen sich fangen lässt. John Agar darf auch nicht aus sich herauskommen. In einer kleinen Rolle ist der junge Clint Eastwood zu sehen. Der Film lag in anaglyphen 3D vor, was zwar nicht an das stereoskopische des Vorgängers heranreicht, aber doch (hingegen zur allgemeinen Bildqualität) überraschend gut war. 6,5/10

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Joan Collins konnte nicht nur in DER DENVER-CLAN das Biest geben, auch in THE FEAR – ANGST IN DER NACHT darf sie als Frau des alternden Schuldirektors Peter Cushing ein bisschen gehässig sein.

Die psychisch labile Peggy wird eines Nachts in ihrer Wohnung von einem Maskierten überfallen. Am nächsten Tag will ihr allerdings niemand glauben. Da kommt es ihr gerade recht, dass sie mit ihrem Mann Robert in das abgelegene Jungen-Internat von Michael Carmichael zieht, wo dieser einen Posten als Lehrer antritt. Dort leben sie nur neben dem alten Direktor und seiner Frau Molly, der Schulbetrieb wurde noch nicht aufgenommen. Und doch hört sie auf einem Rundgang durch das Schulgebäude geschäftige Geräusche und Kinderstimmen, aber sie begegnet nur den schrulligen, alten Michael. Währenddessen macht Molly aus ihrer Feindseligkeit ihr gegenüber keinen Hehl. Und ihr maskierter Angreifer scheint hier hierher gefolgt zu sein…

Jimmy Sangsters Psycho-Thriller nimmt sich anfangs eine Menge Zeit, um Peggys mentalen Zustand unter die Lupe zu nehmen, der in der fortschreitenden Entfremdung von Robert zunehmend schlechter wird. Das abgelegene Schulgelände kommt hübsch unheimlich, gerade bei den raren Auftritten Peter Cushings. Und im letzten Drittel zieht Sangster dann die Spannungsschraube plötzlich an, nur endet der Film ziemlich abrupt und ohne abschließende Erklärung. 6,5/10

FRANKENSTEINS SOHN ist der dritte Film der Universal-Reihe. Nach dem Ableben des Baron Frankenstein tritt dessen Sohn Wolf von Frankenstein sein Erbe an und bezieht mit Frau und Sohn das Schloss, von den Anwohnern argwöhnisch beäugt. Befeuert von Igor, dem buckligen Gehilfen seines Vaters, der wegen der Monstermorde einst gehängt wurde und mit gebrochenen Genick überlebte, erweckt er das Monster wieder zum Leben, natürlich aus rein wissenschaftlicher Neugier. Doch Igor hat eigene Pläne mit der Kreatur, und schon bald beginnt unter den ehemaligen Jury-Mitgliedern in Igors Prozess das große Sterben…

Flottes und vor allem superb besetztes Sequel von Whales Klassikern; hier sind Basil Rathbone als Frankensteins Erbe, Bela Lugosi als Igor und wieder einmal Boris Karloff als Monster zu sehen. Die Mordplotte gibt zudem ein gutes Gerüst für diesen unterhaltsamen und spannenden Horror-Krimi. 7,5/10

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CRESCENDO ist wieder einer der vergessenen Thriller aus dem Hause Hammer.

Studentin Susan reist für Nachforschungen über den toten Komponisten Henry Ryman nach Frankreich. Sie wird von seiner Witwe Danielle eingeladen, einige Tage bei ihr und ihrem Sohn Georges, der im Rollstuhl sitzt, zu verweilen. Danielle wollte immer, dass Georges in die Fußstapfen seines Vaters tritt, doch der entschied sich für eine Karriere als Tennisspieler, die durch einen Unfall je beendet wurde. Des Nachts geht merkwürdiges in dem Haus vor, Danielle scheint mit einem Klavierspieler zu reden, der gar nicht da ist, und in ihr keimt der Verdacht, dass Georges doch laufen kann…

Der Film wird öfters von Georges‘ Alpträumen unterbrochen, und lahmt in der ersten Stunde etwas. Erst zum Finale, wo Jimmy Sangsters Script einen netten Twist aus dem Ärmel schüttelt, kommt Schwung in die Sache. In der Hauptrolle ist Stefanie Powers (HART ABER HERZLICH) in ihrem zweiten Hammer zu sehen. 5,5/10

Der erste Film mit Stefanie Powers in der Hauptrolle war DAS DÜSTERE HAUS. Als Pat Caroll stattet sie Mrs. Trefoile, der Mutter ihres ehemaligen Verlobten Stephen, der vor einigen Jahren verstarb, einen Höflichkeitsbesuch ab, da sie gerade in der Nähe verweilt. Die alte Frau erweist sich als religiöse Fanatikerin, die, um das Seelenheil ihres toten Sohns besorgt, Pat auf den Weg der Tugend führen, wenn es sein muss, mit Gewalt…

Neben der Powers spielt Talulah Bankhead als wahnsinnige Übermutter groß auf. In einer Nebenrolle als zurückgebliebener Gärtner ist Donald Sutherland zu sehen. Das Drehbuch zu diesem wirklich spannenden Thriller stammt übrigens von Kult-Autor Richard Matheson. 7,5/10

EHE DER MORGEN GRAUT entstammt, wie auch THE FEAR, Anfang der 70er aus der Spätphase von Hammer Films.

Das naive Mauerblümchen Brenda zieht es, gegen den Willen ihrer Mutter nach London, um ihren Traumprinzen, der ihr sie schwängern soll, zu finden. Sie findet Arbeit in einer Mode-Boutique und kommt bei einer Kollegin unter, die sie mit in das Nachtleben der Metropole einführt. Nach einem erfolglosen Flirt auf einer Party, findet sie auf der Straße den Hund vom verschlossenen Peter, dem sie sofort Avancen macht. Er lässt sie darauf bei sich einziehen, mit der Bedingung, dass sie den Haushalt übernimmt. Allerdings ahnt sie nicht, dass Peter ein psychopathischer Serienmörder mit einem unbändigen Hass auf alles Schöne ist. Doch zwischen der unscheinbaren Brenda und dem introvertierten und impulsiven Peter entspinnen sich zarte Bande…

Mit Rita Tushingham und Shane Briant in den Hauptrollen wirklich gut besetzt entwickelt sich der Film zu einem ungewöhnlichen Liebes-Drama, versackt im Mittelteil aber als ziemlich ödes Kammerspiel. 4,5/10

Hammer und kein Ende. Bei THE NANNY – WAR ES WIRKLICH MORD? handelt sich mehr um ein Psycho-Drama mit Thriller-Elementen.

Der heranwachsende Joey wird nach dem Tod seiner kleineren Schwester in eine Nervenheilanstalt für Kinder eingewiesen. Als er wieder nach Hause zurückkehrt, gibt er sich seiner Nanny (wie immer furchteinflößend: Bette Davis) äußerst feindselig. Seine Mutter Virginia ist labil und der Lage nicht gewachsen, sein Vater Bill fühlt sich als Kurier des Königshauses eher seiner Arbeit verpflichtet und entzieht sich dem Familienleben zusehends. In der Tochter ihres Nachbarn, der jungen Bobbie, findet Joey eine ältere Freundin, der erzählt, dass seine Nanny ihn umbringen will. Als Virginia mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus muss und ihre herzkranke Schwester Susy einhütet, kommt es erneut zur Katastrophe…

Harte Kost. Dem Film gelingt das Kunststück, dass man nach einer halben Stunde auf der Seite der Davis ist. Sehr spannend und zum Ende hin mit einigen Wendungen gespickt. 8/10

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DER AFFE IM MENSCHEN gehörte noch nie zu meinen Favoriten unter den Filmen George A. Romeros. Allan ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt. Als seine Frau ihn für seinen Arzt verlässt, will er sich das Leben nehmen. Sein Kumpel Geoffrey, der in einem Forschungslabor arbeitet, lässt die Äffin Ella ausbilden und schenkt sie ihm als Hilfe im Haushalt. Dabei kommt er Ellas Trainerin Melanie näher. Was aber beide nicht wissen, Geoffrey spritzt Ella ein die Intelligenz förderndes, experimentelles Präparat. Mit der Zeit scheint es so, als ob sich Allans und Ellas Gedanken verschmelzen. Und in Allans Hinterkopf hat sich unbewusst sehr viel Frust und Wut aufgestaut, die sich durch die äffische Gehilfin entlädt…

Der Film ist nicht so schlecht, wie ich ihn in Erinnerung hatte, auch wenn ich ihn im Hauptteil immer noch für zu lang(weilig) halte. Herzstück des Films sind natürlich die Szenen mit dem trainierten Affen, die sehr überzeugend wirken. Die Liebesgeschichte geriet dagegen (wohl auch bewusst) sehr profan und wirkt so etwas lieblos. Es werden mir hier und auch bei Allans Leidensgeschichte einfach zu viele Klischees aufgewärmt, weswegen mich der ganze Film nicht so sehr mitreisst. Das Finale ist allerdings wieder nerven-zerreißend spannend und versöhnt so mit den Längen zuvor. 6/10

DIE RACHE DES PHARAO ist der zweite Mumienhorror aus den Hammer Studios. Nach Terence Fisher nahm Produzent Michael Carreras, der auch das Drehbuch schrieb, auf dem Regiestuhl Platz, und auch der Rest des Allstar-Teams mit Peter Cushing und Christopher Lee vor der Kamera, Kameramann Jack Asher dahinter, sowie Script-Magier Jimmy Sangster mussten weichen.

Archäologe Dubois entdeckt bei seiner Expedition das Grab und die Mumie des Pharaos Ra-Entep, wird darauf jedoch von Beduinen ermordet. Der Investor Alexander King will die Mumie nun, zum Missfallen der anderen Teilnehmer, finanziell ausschlachten und sie in verschiedenen Städten zur Schau stellen. Doch die Mumie entwickelt ein mörderisches Eigenleben…

Der Film ist dezent unterhaltsam, doch die etwas doofe Story wird im Verlauf etwas zu offensichtlich auf tragisch geprügelt. Ansonsten sieht der Mumienfilm wieder gut aus und ist auch akzeptabel geschauspielert. 6,5/10

DEN TOD ÜBERLISTET

Der allseits beliebte Dr. Bonnet ist älter als er aussieht. Er verdankt dies einer Operation an den Drüsen, die alle 10 Jahre wiederholt werden muss. Aufgrund eines Schlaganfalls kommt sein Freund Dr. Weiss erst sehr spät und kann die Operation nicht ausführen. Er kann den Tod durch ein Elexier um ein paar Wochen hinauszögern, droht aber den Verstand zu verlieren. So versucht er den Chirurgen Dr. Gerard, den neuen Verehrer seine ehemaligen Geliebten Janine, hinzuzuziehen. Doch der zögert, als Dr. Weiss plötzlich verschwindet, und auch die Polizei kommt Bonnet allmählich auf die Schliche, denn seine sich häufenden Anfälle vor dem Zeitpunkt der Erneuerung kostet die Frauen an seiner Seite meist das Leben…
Feines Horror-Drama von Terence Fisher. Anton Diffring überzeugt als charismatischer wie dem Wahnsinn naher Wissenschaftler, dem es nach Unsterblichkeit dürstet; er hat allerdings noch einen anderen, wesentlich weniger hochtrabenden Grund, die Prozedur alle 10 Jahre durchführen zu lassen. Christopher Lee agiert als Gerard zurückhaltend, was sehr gut zu seiner Rolle passt. Während der Szenen, die in den schmutzigen Gassen von Paris spielen, bemüht Kameramann Jack Asher das gute, alte Wachs, umd dem Bild einen verschwommenen Look zu verpassen. Die Drüsen-Besorgung ist sehr ripperesk. 7/10

DIE TODESKRALLE DES GRAUSAMEN WOLFES

Inquisitor Daninsky löscht die ganze Familie der satanistischen Lady Bathory aus. Auf dem Scheiterhaufen verflucht sie den Inquisitor. Sein Nachfahre Waldemar wird schließlich von einer Zigeunerin mit dem Fluch des Werwolfs belegt, und er zieht tötend durch die Nacht…
Die Werwolf-Filme von und mit Paul Naschy sind eigentlich immer recht unterhaltsam, da er sich nicht zu fein ist, möglichst viel exploitative Elemente reinzupacken. Und so bietet auch dieser jede Menge Gore und nackter Haut, verkneift sich aber (leider) Extravaganzen wie Vampire oder böse Wissenschaftler. Kann man trotzdem mit leben… 6/10

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PANIK IM JAHRE NULL

Als Harry und Ann Baldwin mit ihren Kindern in den Campingurlaub aufbrechen, bricht quasi hinter ihrem Rücken der dritte Weltkrieg aus. Sie beschließen, nicht nach Hause zurückzukehren und sich vom Chaos der Ballungszentren fernzuhalten. Und allzu schnell müssen sie feststellen, dass jetzt jeder sich selbst der nächste ist…
Ray Milland übernahm Regie und Hauptrolle und lieferte ein dröges, unspektakuläres Endzeit-Drama, dass bewusst spekulative Schauwerte umschifft, um sich auf die menschlichen Konflikte zu konzentrieren. Leider gelingt es ihm hierbei nicht, damit die Spannung und so auch das Interesse des Zuschauers lange aufrecht zu erhalten. Langweilig. 4/10

DIE WÜRGER VON BOMBAY

Zur Zeit der britischen Herrschaft in Indien werden immer wieder Karawanen der East India Company überfallen. Kommandant Col. Henderson geht von einfachen Räubern aus, während der hinzugezogene Captain Lewis eine größere kriminelle Organisation dahinter vermutet. Und tatsächlich kommt er bei seinen Nachforschungen der brutalen Sekte der Thugs auf die Spur, welche die böse Göttin Kali anbietet…
Der exotische Okkult-Thriller war dem hiesigen Publikum seinerzeit zu grausam, ist heute natürlich nur noch Lari-Fari. Aber trotzdem, und obwohl keine übernatürlichen Kräfte im Spiel sind, ist der Film recht unheimlich anzuschauen. Als Hammer-Fan kann man den also durchaus mal mitnehmen, so er denn einen mal vor die Glotzerchen kommt. 6,5/10

BRUISER

Henry Credlows Leben ist festgefahren; sein Haus ist eine ewige Baustelle, beim Magazin Bruiser ist er der Fußabtreter für seinen Boss Milo, der auch noch seine Frau Janine vögelt. Keiner nimmt ihn ernst, er ist eine profillose Person ohne Ecken und Kanten, durch die ständigen Niederlage ist er weich gespült. Doch unter seiner Schale brodelt es. Nach einer Party im Büro wacht Henry morgens mit einer ausdruckslosen, weißen Maske vor dem Gesicht auf, die er nicht wieder runter bekommt. Nach der inneren ist er auch seiner äußeren Identität verlustig gegangen und lässt seiner aufgestauten Wut nun freien Lauf. Als erste fällt die diebische Haushälterin seinem neuen, brutalen und rachsüchtigen Ich zum Opfer…
Der Grundgedanke dahinter ist ja recht interessant, doch leider entpuppt sich der gesichtslose Henry als genauso konturlos und langweilig wie sein normales Loser-Ich. Als einziger Lichtblick entpuppt sich mal wieder Peter Stormare, der als Milos mal wieder richtig schön die Sau raus lässt. Ansonsten präsentierte sich „Bruiser“ als spannungsarm und zäh, zählt damit zu den schwächsten Arbeiten Romeros. 4,5/10

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DER SCHÄDEL DES MARQUIS DE SADE

Dr. Maitland ist ein Sammler obskurer und okkulter Reliquien. Als ihm vom zwielichtigem Anthony Marco der Schädel des Marquis de Sade zum Kauf angeboten wird, zögert er ob des hohen Preises und seiner Zweifel an der Echtheit des Artefakts. Doch seine Zweifel werden von seinem Konkurrenten und Freund Sir Phillip zerstreut, denn aus seinem Besitz wurde der Schädel entwendet. Dennoch macht er keine Anstalten, sie wieder einzufordern, er rät nur Maitland vom Erwerb ab, da er etwas böses darin verortet. Maitland zeigt sich davon unbeeindruckt, doch als der Schädel tatsächlich, sogar unentgeltlich, in seinem Besitz landet, treibt auch mit ihm der Geist des wahnsinnigen Marquis sein böses Spiel…
Toll gefilmter, dichter Geisterhorror von Freddie Francis. Christopher Lee spielt als Sir Phillip wieder eher zurückhaltend, während Peter Cushing richtig aufdreht. Nach einer Kurzgeschichte von Robert Bloch. 7,5/10

INSIDIOUS

Josh und Renai beziehen mit ihren drei Kindern ein neues Heim. Dort sind unheimliche Geräusche und Stimmen zu hören. Dann stürzt Sohn Dalton von einer Leiter und fällt ins Koma. Renai glaubt, eine geisterhafte Gestalt zu sehen und kann Josh überreden, abermals umzuziehen. Doch an Daltons Zustand ändert sich dadurch nichts, das Böse scheint ihnen gefolgt, also schleppt Joshs Mutter eine Parapsychologin an…
Ne, mit dem modernen Geisterhorror werde ich einfach nicht warm, zudem hier der Grusel weit weniger subtil als z.B. in „Sinister“ verbreitet wird. Zum Schluss gibt es dann noch Geisterwelt-Budenzauber. Nicht dolle. 4,5/10

DAS RÄTSEL DER UNHEIMLICHEN MASKE

In der Londoner gebietet Lord Ambrose als selbstherrlicher Despot über die Belegschaft; da er nicht nur der Produzent sondern auch der vermeintliche Autor des Werkes ist, redet er in allen Bereichen mit rein, sehr zum Missmut von Regisseur Harry Hunter. Es geht zudem das Gerücht um, dass es in der Oper spukt, weswegen eine Reihe von Logen unbesetzt bleibt. Und mitten in der Premiere kommt es zum Tod eines Bühnenarbeiters, der an einem Strick mitten in die Vorstellung rauscht. Die Diva Maria weigert sich darauf, weiter hier aufzutreten, und so muss Ersatz gefunden werden. Bei einem Vorsingen entscheidet sich Hunter für die talentierte, aber etwas unerfahrene Christine Charles, von der auch ihre Lordschaft sehr angetan ist. Doch dessen Interesse ist mehr sexueller Natur, und als sich Christine sich weigert, seinen Avancen nachzugeben, kommt sie auch für die vakante Hauptrolle nicht mehr in Frage. Darauf wird die junge Frau von einem Buckligen entführt, der sie in die Gewölbe der Oper, wo ein maskierter Mann ihr musikalisches Potential zur Enfaltung bringen will…
Terence Fisher setzt in seiner Bearbeitung des klassischen Stoffes weniger auf Horror, der heimliche Star des Films ist der, von Michael Gough mit Verve verkörperte, arrogante, verschlagene und lüsterne Tyrann Ambrose, dem man schon nach wenigen Minuten den Tod wünscht. Das von Herbert Lom verkörperte Phantom rückt somit leider etwas sehr in den Hintergrund, seine Geschichte wird recht gehetzt gegen Ende aufgerollt. Stilistisch ist das ganze aber wieder sehr schön dargebracht, die Sets und Kostüme wie auch die Musik sorgen für ein sehr stimmungsvolles Ambiente. Und auch Heather Sears überzeugt als junge Sängerin Christine. Dramaturgisch vielleicht nicht sehr gelungen, macht der Film durchaus Spaß, und wer mal wieder seine aufgestaute Wut auf den Fernseher kanalisieren will, findet in Michael Gough ein ideales Feindbild. 7/10

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Und dann habe ich diese Woche noch die ersten beiden Folgen der Serie COLONY mit Josh Holloway und Sarah Wayne Callis in den Hauptrollen gesehen.

Hm, Aliens (die man nicht zu Gesicht bekommt, nur den Start eines Raumschiffs aus der Ferne) besetzen Los Angeles (die ganze Welt?). Die Stadt ist von einer riesigen Mauer umgeben, im Innern geht das Leben halbwegs normal weiter, nur halt mit Ausgangssperren und Knappheit von Medizin, frischen Lebensmitteln und Luxusgütern. Ein Ex-Agent ist zur falschen Zeit am falschen Ort und wird von den Kollaborateuren erpresst, für sie zu arbeiten und den Kopf des Widerstands ausfindig zu machen. Weil seine Familie (ein Sohn ist verschwunden, befindet sich wohl außerhalb der Mauern) sonst in die ominöse Fabrik kommt, willigt er ein. Und während er auf Seiten der Kollaborateure ermittelt, ist seine Frau im Widerstand aktiv…
Ob ich das weiter sehen werde, glaube ich eher nicht. Das ganze ist nicht sehr originell aufgezogen, das kennt man schon zur Genüge. Man verzichtet allerdings auf allzu viel Sci-Fi-Brimborium, was etwas mehr down-to-earth wirkt als andere Serien, die auf Teufel komm‘ raus Schauwerte liefern wollen. Es wirkt halt wie die x-te Variante von V.

Keine Ahnung, ob ich nächste Woche wieder einschalte.

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DAS UNGEHEUER IST UNTER UNS
Die Wissenschaftler Barton und Morgan wollen den Kiemenmenschen fangen und seine genetische Struktur analysieren. Begleitet werden sie von Bartons Frau Marcia und dem Taucher Jed Grant. Als sie das Amphibienwesen fangen, wird dabei seine schuppige Haut verbrennt, kann aber durch eine Operation gerettet werden, was aber eine Rückkehr der Kreatur in seinen gewohnten Lebensraum unmöglich macht. An Bord steigen indes Spannungen auf, da Morgan und Marcia, deren Ehe lange abgekühlt ist, sich näher, und auch der rauhe Grant hat ein Auge auf die blonde Schönheit geworfen…
Das Monster gerät hier zwischendurch zur Randfigur, während sich der Film mehr auf das zwischenmenschliche Drama konzentriert. Der Film ist eigentlich recht schmissig, auch wenn er so nicht mehr viel mit Arnolds Filmen zu tun hat. Das Monster wird mehr und mehr vermenschlicht, was ab & an, es trägt später sogar Klamotten, etwas bescheuert rüberkommt. Aber dafür darf Jeff Morrow hier als Barton ein alkoholkrankes Arschloch geben; er ist dann auch das wahre Monster in diesem Film. Geht in Ordnung, fand den sogar unterhaltsamer als DIE RACHE DES UNGEHEUERS. 7/10

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