Oh, oh. Da bin ich diese Woche wieder einmal ein wenig spät dran. Zumindest gab es dafür in dieser Kalenderwoche schon zwei neue Einträge der Rubrik Obscure Shit. Das ist doch auch was. Zudem fällt es mir immer schwerer, Leser für meine Beiträge zu begeistern, so dass der Ansporn, den Blog mit Leben zu füllen, derzeit nicht allzu groß ist und keinerlei Priorität neben der Schule genießt. Aber gut, ich mache das ja großteils für mich selbst. Vielleicht mache ich auch mal wieder einen Cut und dampfe das Filmtagebuch auf einige Stichworte und eine Bewertung ein. Dann kann ich die eingesparte Zeit besseren Artikeln und Besprechungen widmen, die dann aber wahrscheinlich auf anderen Seiten landen, da sie woanders einfach ein größeres Publikum finden. Mal schauen…
KW19 (12 Filme, 21 Serienfolgen)
06.05.19
Filme
TERROR FORCE KOMMANDO (Richard Harrison, 1987) 6/10
TRANSFORMERS: THE LAST KNIGHT (Michael Bay, 2018) 2,5/10
Die Transformers, gute Autobots wie böse Decepticons, werden immer noch von den Menschen gejagt. Cade Yeager (Mark Wahlberg) versteckt sich mit ihnen. Als der ins All gestartete Optimus Prime mit seinem Heimatplaneten Cybertron sich der Erde nähert, ist alles Leben dort in Gefahr, weswegen sich das Militär mit dem fiesen Megatron verbündet, um einen legendären Stab aus der Zeit König Artus zu suchen, der als Abwehrwaffe gegen das durch Cybertron drohende Unheil dienen soll. Auch Cade wird vom Aristokraten Sir Edmund Burton (Anthony Hopkins) mit der Professorin Vivian Wembley (Laura Haddock) auf die Suche nach dem Artefakt geschickt…
Vollkommen konfuse McGuffin-Jagd, die sich in unübersichtlichen Action-Szenen und halbgaren Gags verliert. Das ist eher kopfschmerzfördernd denn aufregend und wird schnell langweilig. Der ganze Rabbatz gipfelt schlussendlich in einer viel zu langen Schlacht in England.
Serien
Futurama 5.12 – „Lustkrise auf Omnicron Persei 8“
Robot Chicken 2 Episoden
American Dad 3.19 – „Viel Rauch um nichts“
American Dad 4.01 – „Schleim verbindet“
The Muppets Episode 10 – „Das Mindy-Problem“
07.05.19
Film
DER LANGE ARM DES PATEN (Nardo Bonomi, 1972) 4,5/10
Gangster Vincenzo (Peter Lee Lawrence) entwendet dem Mafiaboss Don Carmelo (Adolfo Celi) einen geklauten Militär-LKW voller Waffen. Er will sie verscherbeln und sich mit Freundin Sabina (Erika Blanc) absetzen. Doch der Don bläst gnadenlos zur Jagd auf den Verräter…
Halb Poliziesco, halb Euro-Crime. Ist der Film in der ersten Hälfte ein harter Action-Thriller, entfernt man sich in der zweiten bei einem Ausflug nach Marokko von Poliziesco-Motiven zurück zu den Wurzeln des Euro-Crimes. Kein guter Film, der zuerst nur durch Gewalt und später im exotischen Gewand für ein wenig Unterhaltung zu sorgen vermag.
Serien
Star Trek: Discovery 2.06 – „Donnergrollen“
Castle 6.16 – „Drei Geständnisse und ein Mord“
Robot Chicken 1 Episode
American Dad 4.02 – „Politessen an die Macht“
The Muppets Episode 11 – „Nicht unser Ding, das Marketing“
08.05.19
Film
INFERNO (Ron Howard, 2016) 3/10
Robert Langdon (Tom Hanks) wacht ohne Erinnerung in einem Krankenhaus in Florenz auf. Als seine behandelnde Ärztin Dr. Brooks (Felicity Jones) ihn nur knapp vor einem Mordanschlag retten kann, begibt sie sich mit ihm auf die Flucht. Es stellt sich heraus, dass Langdon irgendwie in einem düsteren Plan des Genetikers Zobrist (Ben Foster) involviert ist, der am Tag zuvor Selbstmord begangen hat. Verschiedene Interessengruppen wollen das, was in Langdons Kopf verweilt, haben oder unschädlich machen…
Rasant, aber vollkommen leer und öde hetzt Ron Howard seinen Star Tom Hanks durch sein drittes Abenteuer als Symbologe. Wieder einmal begibt sich dieser auf eine Schnitzeljagd, dieses Mal nach seiner eigenen jüngsten Vergangenheit. Zieht wie ein ICE an einen vorbei, ohne das irgendetwas davon haften bliebe.
Serien
Star Trek: Discovery 2.07 – „Licht und Schatten“
Die Simpsons 21.07 – „Die Hexen von Springfield“
Castle 7.11 – „Privatdetektiv Richard Castle“
Castle 7.12 –„Verzweifelte Heilige“
Robot Chicken 2 Episoden
09.05.19
Film
DIE BLONDE VON PEKING (Nicholas Gessner, 1967) 5/10
Eine junge Frau wird bewusstlos auf einer Bank gefunden. Ein Tattoo identifiziert sie als Erica Olsen (Mireille Darc), der Frau eines chinesischen Physikers. CIA-Chef Douglas (Edward G. Robinson) beauftragt den Schauspieler Marc Garland (Claudio Brook), den Mann von Erica, die unter Amnesie leidet, zu spielen. Doch schon im Krankenhaus laden KGB-Agenten Erica, ihn und eine Krankenschwester (Francoise Brion) ein. Sie können sich befreien und ziehen sich in eine Villa in der Schweiz zurück. Dort glaubt Garland durch Erica auf die Spur des berühmten Gemäldes „Die blaue Traube“ gekommen zu sein und wittert fette Beute, während die Russen ihren nächsten Schritt planen…
Recht schnittiger Euro-Spy, der allerdings seine Twists etwas zu penetrant antelegrafiert. Aber Brook, Darc und Brion machen schon Spaß, der Auftritt von Edward G. Robinson rundet das Ganze ab.
Serie
Navy CIS 13.20 – „Tony und die Doppelgänger“
10.05.19
Filme
AUF DER ERDE HERRSCHT TERROR (Mario Gariazzi, 1978) 3/10
Fotograf Peter (Franco Garofalo) fotografiert beim Shooting im Wald mit Model Karin (Sherry Buchanan) ein UFO. Er wird darauf entführt. Reporter Tony (Robert Hoffmann) schnappt sich die Fotos, während Karin auch verschwindet. Doch dann taucht Peters Leiche im Wald auf, und Inspektor Grant (Martin Balsam) übernimmt, schaltet aber schon bald Männer von einer Besoldungsstufe über ihm ein. Harry lässt jedoch nicht locker und beginnt eigene Nachforschungen mit Monica (Natalie Delon), wofür sie Ufologen befragen. Doch der Reporter wird von einem geheimnisvollen Mann (George Ardisson) ausgebremst…
Ja, das war ein mieser Langeweiler. Ein Paranoia-Thriller ohne Paranoia (man weiß ja, dass es die Aliens gibt und die Regierung alles vertuschen will) und Thrill (siehe letzte Klammer), von Tempo und Action ganz zu schweigen.
WALKER (Alex Cox, 1987) 8/10
Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Söldner William Walker (Ed Harris) von der US-Regierung nach Mittelamerika geschickt, um Nicaragua zu erobern. Der Staat soll während des Goldrausches als Transit-Land genutzt werden. Unter dem Vorwand, Freiheit und Demokratie in das zerrüttete Land zu bringen, wirbt er Verbündete und kann es mit ihrer Hilfe unter Kontrolle bringen. Doch Walkers Idealismus wandelt sich in Größenwahn und mündet in eine brutale, repressive Schreckensherrschaft…
Irrsinnige Historienfilm-Groteske mit einem großartigen Ed Harris. Der Film von Alex Cox bricht mit so ziemlich jeder Konvention, die das Genre ausmacht und übt ätzende Kritik an der Mittelamerika-Politik Reagans. Dass den in den USA niemand sehen wollte, hätte man schon vorher wissen können. Überbordend brutal, sich in Widersprüchen wälzend entspinnt sich eine doppelzüngige Posse um Egoismus (im individuellen wie auch globalen Sinne), dem Unwillen zur Diplomatie und imperialistisches Anspruchsdenken. Ob das jetzt ein guter Film ist, darüber mögen sich andere den Kopf zerbrechen, mir hat dieses Feuerwerk der Verachtung sämtlicher Etikette und Überschreitung der Grenzen des guten Geschmacks jedenfalls eine Menge Spaß gemacht.
Alleine, dass Cox mitten während des Krieges in Nicaragua gedreht hat, meine Fresse.
HARD TICKET TO HAWAII (Andy Sidaris, 1987) 7,5/10
Die Agentin Donna (Dona Speir) und Freundin Taryn (Hope Marie Carlton) reisen nach Hawaii. Dabei wird in ihrem Flugzeug statt einer harmlosen Würgeschlange eine riesige Giftschlange verladen, die schon bald nach der Ankunft entfleucht. Als ob das nicht genug wäre, kommen sie dem Drogenhändler und Schmuggler Seth Romero (Rodrigo Obregon) in die Quere. Ihr Boss Dixon mahnt zur Vorsicht. Als dann aber die befreundete Wirtin Edy (Cynthia Brimhall) von den Schergen Romeros entführt wird, rufen sie Rowdy (Ronn Moss) und Kumpel Jade (Harold Diamond), übrigens Edys Freund, zur Hilfe…
Schwerst unterhaltsame „Chicks with Guns“-Exploitation, überraschend blutig und splatterig. Die Synchro hält sich zurück, haut aber ab und zu ein paar geile Zoten raus. Dazu gibt es 80s-Mucke und -Mode, nackte Haut und einige abgefahrene Ideen, bei denen auch ein paar Mal eine Bazooka zum Einsatz kommt. Und dann gibt es ja auch noch die mies getrickste Riesenschlange. Ich fand „Seven – Die Super-Profis“ eine kleine Ecke schmissiger und besser, aber „Hard Ticket to Hawaii“ ist schon ein richtiger Kracher.
11.05.19
Filme
SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL (Roberto Bianchi Montero, 1972) 6,5/10
Ein Serienmörder macht Rom unsicher. Seine Opfer sind immer Frauen der gehobenen Gesellschaft, die sich des Ehebruchs schuldig gemacht haben, was er mit Fotos, die er an den Tatorten zurücklässt, dokumentiert. Einen ersten Verdächtigen findet Kommissar Capuano (Farley Granger) im Leichenpräparator Gastone (Luciano Rossi), der für Professor Casali (Chris Avram) arbeitet…
Ich hab den jetzt zum dritten Mal gesehen, und allmählich lerne ich den Film zu schätzen. Sleazy, blutig und mit einem archetypischen Giallo-Mörder ausgestattet, war er mir nun nie zuwider, aber irgendwie fehlte mir die inszenatorische Finesse und eine dem Ambiente angemessene Ausstattung (es soll schließlich in der Upper Class von Rom spielen). Aber dieses Defizit gleicht der Film durch subtilen Humor ais, und tatsächlich erweist sich das eher abgewrackt wirkende Setting als passendes Sinnbild des moralischen Bankrotts der gehobenen Gesellschaft. Kein Glanzstück, aber durchaus brauchbar.
STACEY (Andy Sidaris, 1973) 8/10
Die toughe Rennfahrerin und Privatdetektivin Stacey (Anne Randall) wird von der Millionärin Florence Chambers angeheuert, einige Tage auf ihrem Familiensitz zu leben, um inkognito ihre potentiellen Erben zu durchleuchten, als da wären: Neffe John, verheiratet, aber schwul, und Nichte Pam, die dem Guru einer Sex-Sekte folgt. Stacey findet schnell heraus, dass Haushälter Frank, Ex-Knacki, mit John und auch seiner Frau ein Verhältnis unterhält und beide erpresst. Er hat Schulden und wird von Gangster Dick bedroht. Nach einem Streit mit Dick wird er eines Nachts ermordet. Wer steckt hinter dem Mord?
Jau, der hat mir wirklich richtig viel Spaß gemacht! Sidaris erster Spielfilm entpuppt sich als pfiffiger Krimi, der geschickt seine Red Herrings auslegt, um am Ende den Täter durch ein Foto zu entlarven. Der Film ist gut und abwechslungsreich fotografiert, einfallsreich montiert und steht so gut wie nie still. Die Musik ist schmissig, und Sidaris achtet besonders auf passende Umgebungsgeräusche, arbeitet hier sehr sorgfältig; das sorgt für eine überzeugende Atmosphäre. Die Schießereien sind blutig, die Verfolgungsjagden schnittig. Der Höhepunkt ist eine Szene an einer Rennstrecke, die in einer Schießerei mit anschließender Verfolgungsjagd zwischen Hubschrauber und Rennwagen mündet.
Sidaris zeigt uns seine Heldin gerne nackt, lässt aber keinen Zweifel daran, dass sie die Hosen an hat, selbst wenn sie sie aus hat. Das Ganze wird einem dann auch mit einem Augenzwinkern präsentiert. Wahrscheinlich sein bester Film. Da freut es, dass die deutsche Synchro sehr gelungen ist, sich angemessen flapsig gibt, aber nie in Kalauer abdriftet. Zwei Daumen hoch!
TAMMY & THE T-REX (Stewart Raffill, 1994) 7/10
Tammy (Denise Richards) steht zwischen zwei Jungs: dem süßen Michael (Paul Walker) und ihrem aufbrausenden Ex Billy (George Pilgrim). Als Billy spitz kriegt, dass Michael sich abends in Tammys Zimmer schleicht, stürmt er mit seiner Gang das Haus von Tammys Eltern und eröffnet die Jagd auf Michael. Sie können ihn schnappen und setzen ihn in der Wildnis ab. Als er sich gerade wundert, noch so gut davongekommen zu sein, wetzen die Löwen des Wildparks schon ihre Krallen und fallen über ihn her. Als er im Krankenhaus im Koma liegt, bekommt er Besuch vom verrückten Dr. Wackenstein (Terry Kiser), der seinen Tod inszeniert und ihn heimlich mitnimmt. Er entnimmt ihn das Hirn und setzt es in seinem mechanischen T-Rex. Als Michael-Rex erwacht, nimmt er Reißaus und sinnt auf Rache. Nur Tammy kann ihn jetzt noch stoppen…
Öhm, ja. Ich kann mich dunkel daran erinnern, den früher mal in den Privaten gesehen zu haben. Und da soll der Quatsch ja auch komplett ungeschnitten gelaufen sein. Hier in der regulären 18er-Fassung fehlt wohl so einiges, auch wenn tatsächlich sehr behutsam geschnitten worden ist und man Anschlussfehler und Tonsprünge vermieden hat. Aber man merkt, dass wohl gerade auf der Party und am Ende uns der ein oder andere Splatter-Effekt vorenthalten wurde. Sei’s drum, das Ganze ist schier unglaublicher, hanebüchener Trash. Eine Splatter-Komödie ohne irgendein Timing für seine Gags oder lustige Sprüche. Der Unterhaltungswert, der nicht gerade gering ausfällt, ergibt sich aus eben der doofen Handlung, dem hilflosen Agieren der Schauspieler und vor allem dem Umstand, dass man die kümmerlichen Arme des T-Rex von menschlichen spielen und auch genauso einsetzen ließ; er telefoniert, gestikuliert und fährt Denise Richards damit durchs Haar. Das muss man gesehen haben, um es zu glauben!
In den USA lief der Film bar jeder blutigen Effekt-Szene als PG13-Fassung im Kino und kam auch so auf Video raus. Die Amis haben jetzt gerade erst entdeckt, dass das eigentlich ein Splatterfilm ist, und so erlebt er demnächst eine Wiederauferstehung auf einem Filmfestival. Vielleicht hat man Glück und das Ganze wird dann auch nochmal fürs Heimkino aufbereitet und schwappt ungekürzt über den Teich. Die Chance dafür ist klein, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Serie
Robot Chicken 2 Episoden
12.05.19
Film
MUTTERTAG (Charles Kaufman, 1980) 7,5/10
Serien
Star Trek: Discovery 2.08 – „So weit die Erinnerung reicht“
Z Nation 5.10 – „Zu viel Lithium“
CSI – Den Tätern auf der Spur 8.06 – „Mordlust“
CSI – Den Tätern auf der Spur 8.07 – „Zuviel Vergangenheit für die Zukunft“
CSI – Den Tätern auf der Spur 8.08 – „CSI: Die Spieler auf der Spur“